Niedersächsisches Wunder: Junger Landwirt kämpft sich nach schwerem Unfall zurück ins Leben

Landwirt Louis Stange aus Breitenberg im Landkreis Göttingen stürzt von der Leiter und zertrümmert sich den fünften Halswirbel. Nach Operationen und Monaten in Kliniken hat er sich nach nur einem halben Jahr zurück in seinen Beruf gekämpft.

München, 24. November 2020 – Landwirt Louis Stange aus Breitenberg im Landkreis Göttingen stürzt von der Leiter und zertrümmert sich den fünften Halswirbel. Nach Operationen und Monaten in Kliniken hat er sich nach nur einem halben Jahr zurück in seinen Beruf gekämpft. LAND und FORST, eine Zeitschrift aus dem Hause dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag, hat ihn auf seinem Hof in der Nähe von Göttingen besucht und war beeindruckt von einem außergewöhnlich tapferen und lebenslustigen Mann.

Wie soll ich weiter in meinem Beruf arbeiten? Diese Frage hat sich Louis Stange im letzten Jahr nach seinem schweren Betriebsunfall oft gestellt. Doch mit einem eisernen Willen arbeitet er heute fast „normal“ wieder auf seinem Betrieb. LAND & FORST hat über ihn eine Reportage geschrieben, „da er ein ausgesprochen starker und beeindruckender junger Mann ist“, so Maren Diersing-Espenhorst, Chefredakteurin von LAND & FORST. „Louis Stange hat sich trotz aller Widrigkeiten auf seinen Traum hingearbeitet, den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Schmerzen haben ihn nicht davon abgehalten auf den Traktor zu steigen und weiter zu machen. Nicht nur das, er hat aus seinem schweren Unfall auch gelernt, die positiven Ereignisse in seinem Leben mehr wert zu schätzen. Er ist wirklich ein sturmfester Junglandwirt, der für die Landwirtschaft brennt“, so Diersing-Espenhorst weiter.

Louis Stange ist ein 26-Jähriger junger Mann, begeisterter Landwirt und voller Tatendrang in seinem Beruf. Wie aus dem Nichts kam sein Lebenstraum, bald den Familienbetrieb in Breitenberg in Niedersachsen zu übernehmen, im September vor einem Jahr stark ins Wanken. Denn bei Arbeiten an der neuen Halle ist er von vier Metern Höhe kopfüber von der Leiter gefallen. Sein Schicksal hing wortwörtlich an einem seidenen Faden. Wäre er an der Unfallstelle bewegt worden, säße er wohl heute im Rollstuhl. In einer achtstündigen Not- Operation retten die Chirurgen sein Leben. Sie fixieren den komplett zertrümmerten fünften Halswirbel, sodass der Druck nicht mehr auf dem Rückenmark lastet. Louis hat unfassbares Glück – die Ärzte stellen fest, dass sein Rückenmark nicht durchtrennt, sondern „nur“ extrem gequetscht ist. Eine Woche später wurde bei einer mehrstündigen Operation sein fünfter Halswirbel komplett entfernt und durch einen künstlichen ersetzt. Zusätzlich verbinden Titanplatten die Wirbel vier und sechs miteinander und geben der Halswirbelsäule Stabilität.

Das Martyrium von Louis Stange hat aber noch kein Ende. Nach den Operationen kommt er ins berufsgenossenschaftliche Unfallkrankenhaus nach Hamburg, das ein spezielles Querschnittsgelähmtenzentrum hat. „Ich war der Einzige dort, der laufen kann. Ich habe Menschen kennengelernt, die nur noch die Augen bewegen konnten.“ Auch Louis Stange muss eine Menge wieder erlernen. Viele Muskeln lassen sich über die Nerven nicht mehr richtig ansteuern, doch Aufgeben kommt nicht in Frage. „Ich wollte wieder auf den Hof zurück, wieder auf dem Schlepper sitzen und den Betrieb demnächst komplett übernehmen“, erzählt Louis. „Der Hof ist mein Leben!“ Also kämpft er sich mit der Hilfe von Ärzten, Therapeuten und Psychologen monatelang Schritt für Schritt zurück. Bereits Anfang Februar 2020 kehrt er wieder auf den Hof zurück und lässt sich ab ersten April – gerade mal sechs Monate nach dem Sturz – gesundschreiben und ist glücklich. „Früher hatte ich auch häufiger mal schlechte Phasen, heute sehe ich das Positive im Tag. Ich rege mich weniger auf, bin zufriedener, lebe bewusster“, erzählt Louis Stange. So halten Vater und Sohn auch an ihrem Plan fest, dass Louis in zwei bis drei Jahren den Hof übernimmt.

Einige Einschränkungen werden ihn dennoch sein Leben lang begleiten. „Ich habe kein Gefühl im linken Bein und in der rechten Hand kann ich die Finger nicht gerade ausstrecken“, erklärt er. „Physio- und Ergotherapie werde ich immer machen müssen.“

Redaktionen dürfen die vollständige Reportage gerne honorarfrei mit Hinweis auf die Quelle abdrucken.

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